Der Spielleiter in Pen-and-Paper-Rollenspielen: Ein umfassender Leitfaden

Der Spielleiter in Pen-and-Paper-Rollenspielen: Ein umfassender Leitfaden

Was ist ein Spielleiter?

Der Spielleiter (SL), auch bekannt als Gamemaster (GM), Dungeon Master (DM), Erzähler oder Meister, ist eine zentrale Figur in den meisten Pen-and-Paper-Rollenspielen (P&P RPGs). Der Spielleiter hat die Aufgabe, die Spielwelt zu erschaffen und zu verwalten, die Nicht-Spieler-Charaktere (NSCs) zu steuern, die Handlung der Abenteuer zu lenken und die Spielregeln anzuwenden. Er ist gleichzeitig Erzähler, Schiedsrichter, Schauspieler und Regisseur des Spiels. Im Gegensatz zu den Spielern, die jeweils nur einen Charakter kontrollieren, hat der Spielleiter die Kontrolle über alle Aspekte der Spielwelt, die nicht von den Spielercharakteren abgedeckt werden. Er ist derjenige, der die Geschichte in Gang setzt, die Herausforderungen und Konflikte präsentiert und auf die Aktionen der Spieler reagiert.

Die Aufgaben eines Spielleiters

Die Aufgaben eines Spielleiters sind vielfältig und anspruchsvoll. Sie lassen sich grob in die folgenden Bereiche unterteilen:

  • Weltenbau: Der Spielleiter erschafft die Spielwelt, in der die Abenteuer stattfinden, oder passt ein bestehendes Setting an die Bedürfnisse der Kampagne an. Er legt die Geografie, die Kulturen, die Geschichte, die politischen und sozialen Strukturen sowie die wichtigen Organisationen und Persönlichkeiten der Welt fest.
  • Abenteuerdesign: Der Spielleiter entwirft die Abenteuer, die die Spieler erleben werden. Dies umfasst die Planung der Handlung, die Gestaltung der Schauplätze, die Ausarbeitung von Rätseln und Herausforderungen sowie die Platzierung von Belohnungen und Schätzen.
  • Vorbereitung: Der Spielleiter bereitet die Spielsitzungen vor, indem er sich mit den relevanten Regeln und Hintergrundinformationen vertraut macht, Karten zeichnet, NSCs ausarbeitet, Monster und Begegnungen auswählt und benötigte Materialien wie Würfel, Stifte und Notizen bereitlegt.
  • Erzählen und Beschreiben: Der Spielleiter beschreibt den Spielern die Umgebung, die Atmosphäre und die Ereignisse in der Spielwelt. Er erweckt die Welt mit seinen Worten zum Leben und schafft die Grundlage für die Entscheidungen und Aktionen der Spieler.
  • NSC-Darstellung: Der Spielleiter schlüpft in die Rollen aller Nicht-Spieler-Charaktere, vom einfachen Dorfbewohner bis zum mächtigen Drachen. Er verleiht ihnen Persönlichkeit, spricht in ihren Stimmen und bestimmt ihre Handlungen und Reaktionen auf die Spielercharaktere.
  • Regelanwendung: Der Spielleiter kennt die Regeln des Spiels und wendet sie während der Spielsitzung an. Er entscheidet über den Ausgang von Aktionen, legt Schwierigkeitsgrade für Proben fest und fungiert als Schiedsrichter bei Regelfragen.
  • Handlungsleitung: Der Spielleiter führt die Spieler durch die Geschichte, stellt ihnen Herausforderungen und Hindernisse in den Weg und reagiert auf ihre Entscheidungen und Aktionen. Er sorgt dafür, dass das Spiel vorankommt und die Spieler bei der Stange bleiben.
  • Improvisation: Da die Spieler oft unerwartete Dinge tun, muss der Spielleiter in der Lage sein, zu improvisieren und die Geschichte spontan anzupassen. Er sollte flexibel auf die Ideen und Aktionen der Spieler eingehen und sie in die Handlung einbauen können.
  • Konfliktmanagement: Der Spielleiter ist dafür verantwortlich, Konflikte am Spieltisch zu schlichten, seien es Streitigkeiten zwischen den Spielern über die Regeln oder über den weiteren Verlauf der Geschichte.
  • Gruppenmanagement: Der Spielleiter sorgt für eine angenehme und produktive Spielatmosphäre. Er achtet darauf, dass alle Spieler eingebunden werden, und moderiert die Interaktion am Spieltisch.

Verschiedene Bezeichnungen für den Spielleiter

Je nach System, Genre und Spielstil gibt es unterschiedliche Bezeichnungen für die Rolle des Spielleiters. Einige der gebräuchlichsten sind:

  • Spielleiter (SL): Die allgemeine und im deutschsprachigen Raum am weitesten verbreitete Bezeichnung.
  • Gamemaster (GM): Der englische Begriff, der in vielen Systemen verwendet wird und auch im Deutschen gebräuchlich ist.
  • Dungeon Master (DM): Die spezifische Bezeichnung für den Spielleiter in *Dungeons & Dragons*, die oft auch synonym für Spielleiter in anderen Fantasy-Rollenspielen verwendet wird.
  • Erzähler (Storyteller): Eine Bezeichnung, die oft in Spielen verwendet wird, die einen starken Fokus auf die erzählerischen Aspekte des Rollenspiels legen, z. B. in den *World of Darkness*-Spielen oder in *Fate*.
  • Meister: Eine weitere deutsche Bezeichnung, die vor allem in *Das Schwarze Auge* verwendet wird.
  • Keeper of Arcane Lore: Der offizielle Titel für den Spielleiter in *Call of Cthulhu*.
  • Referee: Eine ältere Bezeichnung, die in einigen frühen Rollenspielen wie *Traveller* verwendet wurde und die Rolle des Spielleiters als Schiedsrichter betont.
  • Regisseur: In Anlehnung an das Medium Film wird manchmal auch diese Bezeichnung verwendet, um die lenkende und inszenierende Rolle des Spielleiters zu verdeutlichen.

Die Vorbereitung einer Spielsitzung

Eine sorgfältige Vorbereitung ist für den Spielleiter unerlässlich, um eine flüssige, unterhaltsame und gut strukturierte Spielsitzung zu gewährleisten. Der Umfang und die Art der Vorbereitung können je nach Spielstil, Erfahrung und Art des Abenteuers variieren, aber in der Regel umfasst sie die folgenden Schritte:

  1. Abenteuer auswählen oder entwerfen: Der Spielleiter entscheidet, welches Abenteuer gespielt werden soll. Er kann entweder ein vorgefertigtes Abenteuer aus einem Abenteuerband oder einer Online-Quelle verwenden oder ein eigenes Abenteuer entwerfen.
  2. Sich mit dem Abenteuer vertraut machen: Der Spielleiter liest das Abenteuer gründlich durch und macht sich mit der Handlung, den Schauplätzen, den NSCs und den möglichen Herausforderungen vertraut. Bei einem selbst entworfenen Abenteuer erstellt er entsprechende Notizen und Pläne.
  3. Regeln auffrischen: Der Spielleiter frischt sein Wissen über die relevanten Regeln auf, insbesondere über die Regeln, die im Abenteuer voraussichtlich zur Anwendung kommen werden, z. B. Kampfregeln, Regeln für soziale Interaktion oder Magie.
  4. Karten und Pläne vorbereiten: Der Spielleiter erstellt oder besorgt Karten der wichtigsten Schauplätze, z. B. Dungeons, Städte oder Wildnisgebiete. Diese können selbst gezeichnet, ausgedruckt oder digital präsentiert werden.
  5. NSCs ausarbeiten: Der Spielleiter bereitet die wichtigsten Nicht-Spieler-Charaktere vor, denen die Spieler im Abenteuer begegnen werden. Dazu gehört die Festlegung ihrer Werte, Fähigkeiten, Ausrüstung, Persönlichkeit, Motivationen und Beziehungen zu den Spielercharakteren.
  6. Begegnungen und Herausforderungen planen: Der Spielleiter plant die Herausforderungen, denen die Spieler begegnen werden, z. B. Kämpfe, Rätsel, Fallen oder soziale Interaktionen. Er wählt passende Gegner und NSCs aus, legt Schwierigkeitsgrade fest und überlegt sich alternative Lösungswege.
  7. Belohnungen festlegen: Der Spielleiter überlegt sich, welche Belohnungen die Spieler für das Bewältigen von Herausforderungen und das Erreichen von Zielen erhalten sollen, z. B. Erfahrungspunkte, Gold, magische Gegenstände oder Informationen.
  8. Materialien und Hilfsmittel organisieren: Der Spielleiter stellt sicher, dass alle benötigten Spielmaterialien vorhanden und griffbereit sind, z. B. Würfel, Stifte, Papier, Charakterbögen, NSC-Aufzeichnungen, Karten, Miniaturen und eventuell Musik oder andere stimmungserzeugende Elemente.
  9. Sich in Stimmung bringen: Viele Spielleiter hören vor der Sitzung Musik, lesen ein Buch oder schauen einen Film, der zum Setting oder zur Stimmung des Abenteuers passt, um sich mental auf das Spiel einzustimmen und ihre Kreativität anzuregen.

Die Durchführung einer Spielsitzung

Während der Spielsitzung ist der Spielleiter dafür verantwortlich, das Spiel zu leiten, die Regeln anzuwenden, die Geschichte voranzutreiben und für ein unterhaltsames Spielerlebnis zu sorgen. Dies umfasst unter anderem:

  • Den Anfang gestalten: Der Spielleiter eröffnet die Sitzung, begrüßt die Spieler, gibt eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse und führt in die aktuelle Situation ein.
  • Die Spielwelt beschreiben: Der Spielleiter beschreibt den Spielern die Umgebung, die Atmosphäre und die Ereignisse in der Spielwelt. Er verwendet anschauliche Sprache, spricht die Sinne an und schafft so ein lebendiges Bild der Szenerie.
  • Die Handlung leiten: Der Spielleiter führt die Spieler durch die Geschichte, stellt ihnen Herausforderungen, gibt ihnen Hinweise und reagiert auf ihre Entscheidungen und Aktionen. Er sorgt dafür, dass das Spiel in Bewegung bleibt und die Spieler bei der Stange bleiben.
  • NSCs darstellen: Der Spielleiter übernimmt die Rollen aller Nicht-Spieler-Charaktere und interagiert mit den Spielern in diesen Rollen. Er verleiht den NSCs Persönlichkeit, spricht in ihren Stimmen, beschreibt ihre Handlungen und lässt sie auf die Spielercharaktere reagieren.
  • Kämpfe und Konflikte leiten: Der Spielleiter leitet die Kämpfe und andere Konfliktsituationen. Er erklärt die Regeln, beschreibt die Aktionen der Gegner, würfelt für sie und berechnet die Auswirkungen von Angriffen, Zaubern und anderen Aktionen.
  • Regeln anwenden und auslegen: Der Spielleiter wendet die Regeln des Spiels an und trifft Entscheidungen in unklaren Situationen. Er ist der Schiedsrichter am Spieltisch und sorgt für einen fairen und konsistenten Spielablauf.
  • Die Spieler einbeziehen: Der Spielleiter achtet darauf, dass alle Spieler aktiv am Spiel teilnehmen und die Möglichkeit haben, ihre Charaktere auszuspielen und die Geschichte mitzugestalten. Er geht auf die Ideen und Vorschläge der Spieler ein und bindet sie in die Handlung ein.
  • Improvisieren: Da die Spieler oft unerwartete Dinge tun, muss der Spielleiter in der Lage sein, zu improvisieren und die Geschichte spontan anzupassen. Er sollte flexibel auf die Aktionen der Spieler reagieren und in der Lage sein, neue Inhalte "aus dem Ärmel zu schütteln".
  • Für Spannung und Spaß sorgen: Letztlich ist es die Aufgabe des Spielleiters, dafür zu sorgen, dass alle Spieler am Tisch eine gute Zeit haben. Er sollte versuchen, eine spannende, abwechslungsreiche und unterhaltsame Spielerfahrung zu schaffen, die die Spieler fesselt und in ihren Bann zieht.

Verschiedene Stile der Spielleitung

Es gibt viele verschiedene Stile der Spielleitung, und jeder Spielleiter entwickelt mit der Zeit seinen eigenen, individuellen Ansatz. Einige häufige Stile sind:

  • Der Autor: Dieser Spielleiter legt viel Wert auf eine gut durchdachte und ausgearbeitete Geschichte. Er bereitet seine Sitzungen detailliert vor und hat oft einen klaren Plan für den Verlauf der Kampagne. Er neigt dazu, die Handlung stärker zu lenken und den Spielern weniger Freiheiten zu lassen.
  • Der Improvisator: Dieser Spielleiter bevorzugt es, spontan zu sein und auf die Ideen und Entscheidungen der Spieler zu reagieren. Er hat oft nur ein grobes Gerüst für die Handlung und entwickelt den Rest im Spiel. Er lässt den Spielern viele Freiheiten und baut ihre Vorschläge aktiv in die Geschichte ein.
  • Der Schauspieler: Dieser Spielleiter liebt es, in die Rollen der NSCs zu schlüpfen und sie mit unterschiedlichen Stimmen, Akzenten und Persönlichkeiten darzustellen. Er legt viel Wert auf das Rollenspiel und die Interaktion zwischen den Charakteren.
  • Der Weltenbauer: Dieser Spielleiter hat Freude daran, detaillierte und komplexe Spielwelten zu erschaffen, mit eigener Geschichte, Kulturen, Politik und Geografie. Er legt viel Wert auf Realismus und Konsistenz in seiner Welt.
  • Der Taktiker: Dieser Spielleiter mag herausfordernde Kämpfe und komplexe Spielmechaniken. Er genießt es, die Spieler vor taktische Aufgaben zu stellen und sie an ihre Grenzen zu bringen.
  • Der Kumpel: Dieser Spielleiter sieht sich in erster Linie als Mitspieler und Freund. Ihm geht es vor allem darum, gemeinsam mit den Spielern Spaß zu haben und eine gute Zeit am Spieltisch zu verbringen. Er ist oft nachsichtig mit den Regeln und stellt das gemeinsame Spielerlebnis über alles andere.
  • Der Regisseur: Dieser Spielleiter hat eine klare Vision für die Geschichte und inszeniert das Spiel wie ein Theaterstück oder einen Film. Er legt viel Wert auf Atmosphäre, Dramaturgie und আবেগময় Höhepunkte.

Natürlich sind dies nur einige Beispiele, und die meisten Spielleiter kombinieren Elemente aus verschiedenen Stilen. Wichtig ist, dass der Stil des Spielleiters zu den Vorlieben der Spieler, zum gespielten System und zur Art der Kampagne passt.

Herausforderungen und Schwierigkeiten

Die Rolle des Spielleiters ist anspruchsvoll und bringt einige Herausforderungen mit sich:

  • Zeitaufwand: Die Vorbereitung von Spielsitzungen kann sehr zeitaufwendig sein, insbesondere wenn man eigene Abenteuer und Welten entwirft.
  • Kreativer Druck: Als Spielleiter steht man oft unter dem Druck, sich immer wieder neue und originelle Ideen einfallen lassen zu müssen, um die Spieler zu unterhalten und zu überraschen.
  • Umgang mit unerwarteten Situationen: Spieler tun oft Dinge, die der Spielleiter nicht vorhergesehen hat. Dann ist Improvisationstalent und Flexibilität gefragt.
  • Konfliktlösung: Am Spieltisch kann es zu Konflikten kommen, sei es zwischen den Spielern oder zwischen Spielern und dem Spielleiter. Der Spielleiter muss in der Lage sein, diese Konflikte zu schlichten und eine Lösung zu finden, mit der alle leben können.
  • Gruppendynamik: Als Spielleiter muss man ein Auge auf die Gruppendynamik haben und darauf achten, dass alle Spieler eingebunden werden und Spaß am Spiel haben.
  • Regelkenntnis: Der Spielleiter sollte die Regeln des Spiels gut kennen, um sie sicher anwenden und in Streitfällen entscheiden zu können. Gleichzeitig muss er aber auch wissen, wann es sinnvoll ist, die Regeln zu beugen oder anzupassen.
  • Balanceakt: Der Spielleiter muss einen Balanceakt vollbringen zwischen der Einhaltung der Regeln und dem Ermöglichen einer unterhaltsamen Geschichte, zwischen dem Führen der Spieler und dem Gewähren von Freiheiten, zwischen der Planung und der Improvisation.
  • Umgang mit schwierigen Spielern: Es kann vorkommen, dass ein Spieler durch sein Verhalten den Spielspaß der anderen beeinträchtigt, z. B. durch ständiges Unterbrechen, Regeldiskussionen oder unangemessenes Rollenspiel. Der Spielleiter muss in der Lage sein, mit solchen Spielern umzugehen und Grenzen zu setzen.
  • Eigene Ansprüche: Viele Spielleiter setzen sich selbst stark unter Druck und haben sehr hohe Ansprüche an ihre eigene Leistung. Sie wollen das perfekte Abenteuer leiten und den Spielern ein unvergessliches Erlebnis bieten, was zu Stress und Selbstzweifeln führen kann.

Tipps für angehende Spielleiter

Hier sind einige Tipps für angehende Spielleiter, die ihre ersten Abenteuer leiten möchten:

  • Klein anfangen: Beginne mit einem kurzen, einfachen Abenteuer und einer kleinen Gruppe von Spielern, idealerweise mit Einsteigern. So kannst du dich Schritt für Schritt an die Rolle des Spielleiters herantasten.
  • Vorgefertigte Abenteuer nutzen: Nutze für den Anfang vorgefertigte Abenteuer, um dir die Arbeit zu erleichtern und ein Gefühl für den Aufbau und die Struktur von Abenteuern zu bekommen.
  • Regeln lernen, aber nicht sklavisch befolgen: Mache dich mit den Grundregeln des Spiels vertraut, aber habe keine Angst, sie zu biegen oder anzupassen, wenn es dem Spielfluss oder der Geschichte dient.
  • Vorbereitung ist wichtig, aber nicht alles: Investiere Zeit in die Vorbereitung, aber versuche nicht, jedes Detail zu planen. Sei offen für die Ideen und Entscheidungen der Spieler und bereite dich darauf vor, zu improvisieren.
  • Kommunikation ist der Schlüssel: Sprich mit deinen Spielern über ihre Erwartungen, Vorlieben und Grenzen. Hole regelmäßig Feedback ein und passe deine Spielleitung entsprechend an.
  • Zuhören und Beobachten: Achte auf die Reaktionen und das Verhalten deiner Spieler. Versuche, ihre Wünsche und Interessen zu erkennen und in das Spiel einzubauen.
  • "Ja, und...": Wende das Prinzip "Ja, und..." aus dem Improvisationstheater an. Nimm die Ideen der Spieler auf und entwickle sie weiter, anstatt sie abzulehnen oder zu blockieren.
  • Nicht gegen die Spieler spielen: Als Spielleiter bist du nicht der Gegner der Spieler, sondern ihr Verbündeter. Versuche nicht, die Spieler zu "besiegen", sondern erschaffe gemeinsam mit ihnen eine spannende und unterhaltsame Geschichte.
  • Fehler machen ist erlaubt: Niemand ist perfekt, und auch erfahrene Spielleiter machen Fehler. Sei nicht zu streng mit dir selbst, lerne aus deinen Fehlern und versuche, dich stetig zu verbessern.
  • Spaß haben: Das Wichtigste ist, dass du und deine Spieler Spaß am Spiel habt. Entspanne dich, sei kreativ und genieße die gemeinsame Zeit am Spieltisch.

Die Beziehung zwischen Spielleiter und Spielern

Die Beziehung zwischen Spielleiter und Spielern ist ein zentraler Aspekt des P&P RPGs. Sie sollte auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Kooperation basieren. Spielleiter und Spieler arbeiten gemeinsam daran, eine unterhaltsame und fesselnde Geschichte zu erschaffen und ein positives Spielerlebnis für alle Beteiligten zu schaffen.

Einige wichtige Aspekte der Spielleiter-Spieler-Beziehung sind:

  • Gemeinsame Verantwortung: Spielleiter und Spieler tragen gemeinsam die Verantwortung für das Gelingen des Spiels. Der Spielleiter lenkt die Geschichte und wendet die Regeln an, aber die Spieler gestalten die Handlung durch ihre Entscheidungen und Aktionen aktiv mit.
  • Vertrauen: Die Spieler müssen darauf vertrauen können, dass der Spielleiter fair ist, die Regeln konsistent anwendet und eine interessante Spielwelt erschaffen hat. Der Spielleiter wiederum muss darauf vertrauen, dass die Spieler sich aktiv einbringen, die Geschichte respektieren und nicht versuchen, das Spiel zu sabotieren.
  • Kommunikation: Eine offene und ehrliche Kommunikation zwischen Spielleiter und Spielern ist unerlässlich, um Missverständnisse zu vermeiden, Erwartungen zu klären und Probleme zu lösen.
  • Flexibilität: Der Spielleiter sollte bereit sein, von seinen Plänen abzuweichen und auf die Ideen und Aktionen der Spieler zu reagieren. Die Spieler wiederum sollten akzeptieren, dass der Spielleiter das letzte Wort hat und nicht alle ihre Wünsche erfüllen kann.
  • Gegenseitiger Respekt: Spielleiter und Spieler sollten einander mit Respekt begegnen, auch wenn sie unterschiedlicher Meinung sind. Kritik sollte konstruktiv und höflich geäußert werden.
  • Gemeinsames Ziel: Letztlich haben alle am Spieltisch das gemeinsame Ziel, eine gute Zeit zu haben und ein unterhaltsames und befriedigendes Spielerlebnis zu schaffen.

Werkzeuge und Hilfsmittel für Spielleiter

Es gibt viele Werkzeuge und Hilfsmittel, die dem Spielleiter die Arbeit erleichtern und ihn bei der Vorbereitung und Durchführung von Spielsitzungen unterstützen können:

  • Spielleiterschirm: Ein Sichtschirm, hinter dem der Spielleiter seine Notizen, Würfelwürfe und anderen Materialien verbergen kann. Oft enthält ein Spielleiterschirm auch eine Zusammenfassung der wichtigsten Regeln und Tabellen.
  • Abenteuerbände und Quellenbücher: Vorgefertigte Abenteuer, Kampagnen und Quellenbücher mit Hintergrundinformationen, Karten, NSCs und anderen Materialien können dem Spielleiter viel Arbeit abnehmen und als Inspiration dienen.
  • Monsterhandbücher: Sammlungen von Monstern, Kreaturen und Gegnern mit Werten, Beschreibungen und Abbildungen, die der Spielleiter in seinen Abenteuern verwenden kann.
  • Zufallstabellen: Tabellen mit zufälligen Ergebnissen, die der Spielleiter verwenden kann, um z. B. Begegnungen, Schätze, Wetter oder Ereignisse zu generieren.
  • Online-Tools: Es gibt viele Websites, Apps und Programme, die den Spielleiter bei der Erstellung von Karten, Charakteren, Abenteuern oder der Verwaltung von Spielinformationen unterstützen können. Beispiele sind Donjon, RPTools oder Inkarnate.
  • Musik und Soundeffekte: Musik und Geräusche können die Atmosphäre am Spieltisch verbessern und die Immersion fördern. Es gibt spezielle Soundtracks und Geräuschkulissen für verschiedene Stimmungen und Situationen.
  • Notizbuch und Stifte: Ein Notizbuch und Stifte sind unverzichtbare Werkzeuge für jeden Spielleiter, um wichtige Informationen, Ideen und Ereignisse während des Spiels festzuhalten.
  • Initiative-Tracker: Hilfsmittel, um die Reihenfolge der Aktionen im Kampf zu verwalten, z. B. ein Whiteboard, Karteikarten oder eine App.
  • Charakter- und NSC-Karten: Karteikarten oder digitale Tools, um die Werte, Fähigkeiten und Ausrüstung von Charakteren und NSCs zu verwalten.

Fazit

Der Spielleiter ist eine der wichtigsten und anspruchsvollsten Rollen in einem Pen-and-Paper-Rollenspiel. Er ist Geschichtenerzähler, Regelanwender, Schauspieler, Schiedsrichter und Organisator in einem und trägt maßgeblich zum Gelingen des Spiels und zum Spaß der Spieler bei. Ein guter Spielleiter zeichnet sich durch Kreativität, Flexibilität, Einfühlungsvermögen und ein tiefes Verständnis der Spielregeln aus. Er versteht es, eine fesselnde Spielwelt zu erschaffen, die Spieler zu motivieren und auf ihre Ideen einzugehen und so ein unvergessliches Spielerlebnis zu schaffen. Die Rolle des Spielleiters erfordert zwar einiges an Vorbereitung, Engagement und Übung, ist aber auch eine der lohnendsten und erfüllendsten im P&P RPG-Hobby. Wenn du Freude am Erschaffen von Welten und Geschichten hast, gerne mit anderen Menschen interagierst und bereit bist, Verantwortung zu übernehmen, dann könnte die Rolle des Spielleiters genau das Richtige für dich sein.